Die Eifel ist großartig, klar – aber wenn es um „Wald von oben“ geht, hat das Bergische Land mit Panarbora einen echten Joker im Ärmel. Der Naturerlebnispark am Stadtrand von Waldbröl wurde 2015 eröffnet und ist seitdem Anlaufpunkt für alle, die Natur, Aussicht und Holzarchitektur mögen – vom gemütlichen Spaziergänger bis zum Weitblick-Jäger.
Der Star: Baumwipfelpfad & Aussichtsturm
Der Einstieg ist spektakulär: ein Holz-Aussichtsturm mit rund 40 m Gesamthöhe und einer Aussichtsplattform in 34 m – der perfekte Ort, um erst mal tief Luft zu holen und den Blick über Hügel, Wälder und Felder schweifen zu lassen. Von hier geht’s direkt auf den Baumwipfelpfad.
Der Baumwipfelpfad selbst steigt bis auf maximal 23 m und verläuft barrierefrei – ideal also, wenn man entspannt durch die Kronen gleiten möchte statt Stufen zu zählen. Die Gesamtlauflänge des Rundkurses (inklusive Turm) beträgt 1.635 m; unterwegs warten mehrere Plattformen und Erlebnisstationen. (Zur konkreten Pfadlänge kursieren je nach Quelle 500–540 m; entscheidend für dein Erlebnis ist der komplette Rundkurs mit Turm.)
Technik-Nerd-Notizen für Holzfreunde: Der Turm misst je nach Ebene 12–18 m Durchmesser; für Turm und Stege wurden hunderte Kubikmeter Holz verbaut. Ein schönes Stück Ingenieur-Holzbau mitten im Wald.
Ganz oben: Panorama mit Geschichte
Die Krönung des Panarbora-Erlebnisses ist die oberste Plattform des Aussichtsturms. In 34 Metern Höhe öffnet sich ein atemberaubendes Panorama: An klaren Tagen reicht der Blick bis nach Köln – rund 50 Kilometer entfernt. Am Horizont zeichnen sich der Colonius-Fernsehturm und sogar die Turmspitzen des Kölner Doms ab.
Oben weht fast immer ein kräftiger Wind, der die Plattform noch ein Stück abenteuerlicher macht. Für Orientierung sorgen die Baumscheiben mit historischen Daten: auf großen Holzscheiben sind Ereignisse der Weltgeschichte eingraviert – und man kann sie mit den Jahresringen eines Baumes vergleichen. Ein schöner Gedanke: Während ein Baum wächst, schreibt auch die Menschheit ihre Geschichte.
Wer hier eine Pause einlegt, spürt dieses besondere Gefühl: über den Wipfeln stehen, den Wind im Gesicht, den Blick weit ins Bergische schweifen lassen – und ein bisschen Demut vor Natur und Zeitgeschichte. 🌲🌍
So fühlt sich der Weg an (aka: „Warum man hier langsam geht“)
Oben auf dem Steg verändert sich die Welt leise: Die Geräusche werden weicher, der Wind ist präsenter, und in der Ferne schiebt sich das Hügelland wie Wellen übereinander. Wer mag, macht einen kleinen Achtsamkeits-Hack: Tempo halbieren, Schultern fallen lassen, alle 50 Meter stehen bleiben und wirklich gucken. Bei Sonne zeichnet das Licht Muster in die Bohlen, bei Dunst wirkt das Bergische fast skandinavisch – und bei Wind singt der Turm sein eigenes Holzlied. 😊
Restaurant: von Pommes bis Panorama
Panarbora hat ein Restaurant direkt am Gelände – praktisch, wenn der Hunger schneller kommt als der nächste Aussichtspunkt. Die Küche bietet täglich zubereitete Gerichte; ideal für das „nach dem Pfad noch was Warmes“-Gefühl. Tipp: draußen sitzen, wenn es nicht zieht – der Blick macht die Pause doppelt gut.
Übernachten: Jugendherberge mit Baumhäuser-Feeling
Richtig charmant wird’s, wenn der Tag nicht mit der Rückfahrt endet. Betreiber von Panarbora ist der DJH-Landesverband Rheinland; zur Auswahl stehen Baumhäuser, thematische Dörfer mit Hütten und ein Gästehaus. Wer früh aufsteht, hat den Pfad quasi für sich – der Kaffee schmeckt besser, wenn der Turm noch im Morgenlicht glüht.
Parken bei Panorama
Direkt am Aussichtsturm steht ein großer, kostenpflichtiger Parkplatz zur Verfügung – praktisch für alle, die es gern nah und bequem haben. Wer ein bisschen sparen möchte, findet direkt an der Straße vor dem Turm kostenlose Stellmöglichkeiten. Und fährt man die Straße noch ein Stück weiter, wartet ein weiterer kostenloser Parkplatz. So ist für jede Vorliebe etwas dabei – ob Komfort oder Kostenbremse. 🚗🌲
Fakten & Zahlen – kompakt für Planer
- Ort: Waldbröl, Oberbergischer Kreis (Bergisches Land)
- Eröffnung: September 2015
- Aussichtsturm: 40 m hoch, Plattform 34 m
- Baumwipfelpfad: bis 23 m Höhe; Rundkurs inkl. Turm 1.635 m; barrierefrei
- Konstruktion (Auswahl): Turmdurchmesser 12–18 m; Stegbrücken ~540 m (Pfad-Kern); massiver Holzeinsatz
Beste Zeiten & Fototipps (für den Blog & die Galerie)
- Golden Hour: Abendlicht auf Holz = Postkartenmotiv. Gegenlicht am Turm liefert Silhouetten mit Charakter.
- Weitwinkel + Tele: Weitwinkel für Turm & Kurven, Tele für Layer im Hügelland.
- Wetter: Dunst und flaches Licht geben dem Bergischen Tiefe; nach Regen glitzert die Oberfläche der Bohlen.
- Rhythmus: Plattformen bewusst als „Kapitel“ nutzen – jedes hat andere Blickachsen.
Süße Überraschung: Honig aus eigener Imkerei
Wer den Baumwipfelpfad wieder verlässt, sollte unbedingt noch einen Abstecher zum Eingangsbereich machen. Dort wird der Honig aus der eigenen Panabora-Imkerei verkauft. Frischer, regionaler geht’s kaum – ein Glas Panarbora-Honig ist das vielleicht leckerste Souvenir des Tages. 🐝🍯
Für wen lohnt sich Panarbora?
Für alle, die Natur ohne Kletterstress, Aussicht ohne Gipfelsprint und Architektur zum Anfassen mögen. Familien, Schulklassen, Holz-Nerds, Fotofans, Spaziergänger – Panarbora ist so gebaut, dass man sich treiben lassen kann. Und wer bleibt, genießt Jugendherbergs-Vibes im Baumhaus. 😁
Praktisch zum Schluss
- Anreise ab Bonn: je nach Route ~60–70 Min. per Auto; ÖPNV via Siegburg/Sankt Augustin → Gummersbach/Waldbröl planen.
- Zeitbedarf: mit Turm, Pfad, Restaurant locker 2–3 Stunden; mit Übernachtung natürlich länger.
- Drohnen: Schutz- und Parkregeln beachten; in und über Besucherbereichen gilt in der Regel „Nein, danke“.
- Reservieren: Für Übernachtung und Führungen frühzeitig schauen (Wochenenden/Feiertage).
- Parken: direkt am Aussichtsturm gibt es einen großen kostenpflichtigen Parkplatz. Direkt auf der Straße vor dem Turm kann das Auto kostenlos abgestellt werden. Fährt man die Straße etwas weiter, gibt es einen kostenlosen Parkplatz.
Noch ein Tipp für Baumwipfel-Fans 🌲
Wer nach dem Besuch in Waldbröl Lust auf mehr hat, sollte unbedingt auch den Baumwipfelpfad an der Saarschleife in Mettlach-Orscholz besuchen. Mit seinem spektakulären Blick über die Flussschleife der Saar zählt er zu den schönsten Aussichtspunkten in Deutschland – und ergänzt Panarbora perfekt für ein doppeltes Naturerlebnis.
Hinweis: Ich habe alle Fotos in hoher Auflösung hochgeladen. Einfach rechten Mausklick auf das Foto und anschließen Link in neuem Tab/Fenster öffnen auswählen.
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