Manchmal braucht es keinen Sonnenschein, um eine richtig gute Wanderung zu erleben. Manchmal reicht Nebel. Viel Nebel. Genau so begann unsere Tour hinauf zur Hohen Acht – mit Argus an meiner Seite, dem Pfadfinder auf vier Pfoten. 🐕
Schon die ersten Meter führten uns in eine andere Welt. Der Wald lag still da, Geräusche wurden geschluckt, Farben reduziert. Hohe Fichten, feuchter Boden, kahle Äste – Eifel pur. Wer hier unterwegs ist, merkt schnell: Das ist kein dekorativer Landschaftspark, das ist ehrliche Mittelgebirgsnatur. 🌲
Argus war sofort im Entdecker-Modus. Nase am Boden, Blick nach vorn, stets ein paar Schritte voraus. Während ich noch die Atmosphäre aufsog, hatte er gedanklich den Wald schon komplett kartiert. 😄👍
Startpunkt: Parkplatz mit kurzem Zustieg 🚶♂️
Gestartet sind wir am Parkplatz an der Hohen Acht, der sich ideal als Ausgangspunkt eignet. Von hier aus ist der Kaiser-Wilhelm-Turm in etwa 20 Minuten zu Fuß erreichbar. Der Weg ist gut machbar, führt direkt hinein in den Wald und gibt schon nach wenigen Metern das Gefühl, den Alltag hinter sich zu lassen.
Kein langer Zustieg, kein Umweg – einfach parken, losgehen und eintauchen. Genau so mag man das. 👍
Ein Berg mit vulkanischer Vergangenheit 🌋
Was man dem Wald kaum ansieht: Die Hohe Acht ist kein zufälliger Hügel, sondern die höchste Erhebung der Eifel mit 747 Metern über NN. Und sie ist ein echtes Kind des Vulkanismus.
Unter unseren Füßen liegt der Rest eines tertiären Vulkans, der vor rund 23 bis 48 Millionen Jahren aktiv war. Damals stieg flüssiges Basalt-Magma aus großer Tiefe auf, erstarrte und bildete den massiven Basaltkern, auf dem wir heute unterwegs sind.
Typisch für diese Gegend sind die Blockhalden aus Basalt, die durch Abkühlung und jahrtausendelange Verwitterung entstanden sind. Genau deshalb steht das Gebiet heute als Naturschutzgebiet Hohe Acht unter besonderem Schutz – wegen seiner geologischen Bedeutung und seiner einzigartigen Landschaftsform.
Der Wald, der nur zeigt, was er zeigen will 🌫️
Mit jedem Höhenmeter wurde der Nebel dichter. Wegweiser, Markierungen und Infotafeln tauchten plötzlich aus dem Grau auf und verschwanden genauso schnell wieder. Besonders auffällig: die Markierungen der Eifelleiter, eines Premiumwanderwegs, der in mehreren Etappen vom Rhein bis in die Hocheifel führt.
Hier oben verläuft sie durch einen Abschnitt, der gerne als Hocheifelpanorama beschrieben wird. An klaren Tagen soll man von hier weit ins Land blicken können – an unserem Tag war davon nichts zu sehen. Aber genau das machte den Reiz aus. Der Nebel nahm nichts weg, er fügte etwas hinzu. 🌲
Der Kaiser-Wilhelm-Turm – eisig, still, beeindruckend 🗼❄️
Fast unbemerkt tauchte er schließlich zwischen den Bäumen auf: der Kaiser-Wilhelm-Turm. Erst schemenhaft, dann klarer. Kein dramatischer Auftritt – eher ein ruhiges Wiedersehen.
Der Turm wurde 1908/1909 errichtet und Kaiser Wilhelm II. gewidmet. Er ist rund 16,3 Meter hoch, aus heimischem Bruchstein gebaut und steht heute unter Denkmalschutz.
Oben angekommen zeigte die Hohe Acht dann ihr ganz eigenes Wetter. Ein eisiger Wind fegte über den Gipfel und machte schnell klar, warum man hier auch ohne Schnee echten Winter spürt. Die Pflanzen rings um den Turm waren mit einer dünnen Eisschicht überzogen, Gräser und Sträucher wirkten wie mit Glas überzogen. ❄️🌿
Keine Fernsicht, kein Panorama – dafür eine Stimmung, die man nicht vergisst.
Der Aufstieg über die Treppen gehört einfach dazu. Ein paar Höhenmeter für die Beine, ein paar Gedanken weniger im Kopf. Still. Kühl. Klar. 🌫️🗼
Argus nahm das alles gelassen. Ein kurzer Blick, ein prüfendes Schnüffeln, dann war klar: Mission erfüllt. 🐕👍
Fazit: Keine Postkarte – sondern echte Eifel
Diese Wanderung war kein klassisches Aussichtserlebnis. Sie war ehrlich, ruhig und ein kleines Abenteuer. Eine Tour, bei der man weniger sieht, dafür mehr spürt.
Der kurze Zustieg vom Parkplatz, der Nebel im Wald, der eisige Wind am Turm und der alte Vulkan unter den Füßen – genau diese Mischung macht die Hohe Acht aus.
Und natürlich ein Boxer, der seinen Job als Weggefährte sehr ernst nimmt. 😁👍
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