Hängebrücke Willingen erleben: Fakten, Tipps, Fotospots

Geparkt wurde entspannt am Bahnhof in Willingen – praktischer geht’s kaum. Rucksack zu, Kamera griffbereit, und dann der kleine Aufstieg Richtung Hängebrücke. Der Weg zieht moderat an, mixt Waldpassagen mit freien Blicken ins Tal und ist in rund 30 Minuten gut zu schaffen, selbst wenn unterwegs „kurz mal“ an jeder zweiten Aussicht die Kamera glüht. Oben wartet am Einstieg der Ticketautomat: bargeldlos, nur Karte. Kein Gefummel mit Münzen, einmal tappen, Ticket druckt, Drehkreuz auf – Bühne frei für das schwingende Highlight. (Die Automaten stehen an beiden Einstiegen; alternativ gibt’s Online-Tickets.)

Der erste Schritt auf die Brücke ist so ein kleiner Reset. Die Konstruktion federt einen Hauch, die Geräusche werden leiser, und der Blick zieht wie ein Magnet nach draußen. Links und rechts klappt das Sauerland auf, direkt gegenüber steht die Mühlenkopfschanze mit ihrem markanten Profil. Wer mag, tastet sich langsam vor, atmet zweimal tief durch und merkt dann: Genau dieses minimale Schwingen macht den Reiz aus – ein bisschen Herzklopfen, viel Weite. In der Mitte ist der Blick am größten: Unter einem 100 Meter Tiefe, vor einem die grüne Welle des Strycktals, über einem – wenn’s gut läuft – Wolken, die für Drama im Bild sorgen. (Höhe über Talgrund: ~100 m.)

Drüben wartet die wohlverdiente Belohnung in Automatenform. Eis ziehen, anlehnen, schauen – und die Schanze dabei ganz entspannt im Blick behalten. Danach geht’s auf demselben Weg zurück. Bergab läuft’s fast von selbst; die Speicherkarte ist voll, die Beine zufrieden, der Kopf frei. Genau so fühlt sich ein perfekter Mini-Abenteuer-Loop an: kurz, unkompliziert, mit echtem „Wow“ in der Mitte.


Ein paar starke Fakten zur Hängebrücke (für alle, die Zahlen lieben)

  • Name & Lage: Skywalk Willingen, direkt bei der Mühlenkopfschanze im Upland – die Brücke hängt vom Mühlenkopf zum Musenberg.
  • Kategorie: Fußgänger-Hängebrücke im tibetischen Stil (frei schwingend).
  • Länge: 665 m – damit Deutschlands längste Hängebrücke.
  • Höhe: ~100 m über dem Talgrund.
  • Breite: ca. 1,30 m Gehwegbreite – schmal genug fürs Kribbeln, breit genug für Gegenverkehr.
  • Kapazität: max. 700 Personen gleichzeitig (Ticketsystem regelt den Zugang).
  • Seile & Gewicht: Tragseil-Durchmesser 70 mm; Gesamtgewicht ~168 t.
  • Bau & Eröffnung: Spatenstich Januar 2022, feierliche Eröffnung 1. Juli 2023; Investitionssumme rund 4,5 Mio. €.

Sicherheit & Betrieb: Bei starkem Wind und Gewitter greift das Sensorsystem – der Zugang wird automatisch geschlossen; ungenutzte Tickets bleiben bis zu zwei Jahre gültig.

Zutritt & Regeln kurz erklärt:

  • Nur zu Fußkeine Räder, keine Kinderwagen, keine Rollstühle, keine Haustiere.
  • Die Brücke hat zu den Brückenköpfen hin eine Steigung von ca. 12 % – gut zu wissen, falls der Puls schon beim Aufstieg etwas lauter spricht.

Praktische Hinweise aus der Praxis

  • Parken: Bahnhof/Stryck – von dort führt ein ausgeschilderter Fußweg hoch (die Betreiber nennen u. a. Parkplätze am Stryckbahnhof und an der Schanze; die Ettelsberg-Seilbahn ist eine bequeme Alternative).
  • Zeitbedarf: Mit lockerem Auf- und Abstieg, Tickets & Fotos: 1,5–2 Stunden einplanen.
  • Zahlung: Bargeldlos am Automaten (EC/Kreditkarte); Online-Ticket geht ebenso bargeldlos. Barzahlung ist nur an der Kasse am Anlauf Mühlenkopfschanze möglich.
  • Licht & Foto: Vormittag bringt klare Konturen, später Nachmittag weiche Kanten und Silhouetten. Weitwinkel für Brücke + Tiefe, mittlere Brennweiten für die Schanze.
  • Wind: Bei Brise schwingt’s spürbar – kurze Verschlusszeiten nehmen (1/250 s oder kürzer), dann bleibt alles knackig.

Warum sich das lohnt

Weil der Mix einzigartig ist: ein angenehmer Zustieg, ein paar Kartensekunden am Automaten, 665 Meter feinstes Höhenkribbeln mit Schanzen-Panorama – und auf der anderen Seite ein Eis als süße Pointe. Das Ganze ohne großen Planungszirkus, genau richtig für einen halben Tag Sauerland. Und ja: Wer beim ersten Mal „nur guckt“, kommt ziemlich sicher ein zweites Mal wieder – idealerweise zum Sonnenuntergang, wenn Himmel und Brücke zusammen eine Silhouette malen.

Für alle, die Hängeseilbrücken lieben: Die Geierlay im Hunsrück ist ein Pflichtstopp. Schlanker Steg, leichtes Schwingen, viel Tiefblick – Nervenkitzel garantiert. Starten lässt sich bequem ab Mörsdorf oder Sosberg; nach einem kurzen Spazierweg steht man mitten im Panorama und fragt sich, warum man hier nicht schon früher war. Wer den Skywalk in Willingen gefeiert hat, wird an der Geierlay definitiv wieder grinsen. 😁🌉

Hinweis: Ich habe alle Fotos in hoher Auflösung hochgeladen. Einfach rechten Mausklick auf das Foto und anschließen Link in neuem Tab/Fenster öffnen auswählen.

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